Digitale Spiele sind für Kinder und Jugendliche ein zentraler Bestandteil der Freizeit. Ihre Faszination liegt in der Möglichkeit zur aktiven Teilnahme und Gestaltung des Spielverlaufs – eine Erfahrung, die in anderen Medien so nicht geboten wird. Als Schule möchten wir Ihnen helfen, diese Welt zu verstehen, ihre Potenziale zu erkennen und gleichzeitig Herausforderungen zu meistern.
Chancen und Potenziale Digitaler Spiele
Digitale Spiele sind nicht nur Zeitvertreib. Sie können durchaus förderlich für die Entwicklung sein:
- Verbesserte räumliche Vorstellungskraft
- Erhöhte Reaktionsfähigkeit
- Förderung der Hand-Augen-Koordination
- Entwicklung von Kooperations- und Abstimmungsfähigkeiten
Diese positiven Effekte lassen sich auch mit altersgerechten Spielen erzielen.
Herausforderungen und Problematiken im Jugendalter
Aus unserer Erfahrung ergeben sich besonders drei Herausforderungen, wenn Jugendliche sich noch in ihrer Entwicklung befinden:
- Zeitmanagement: Viele Jugendliche haben Schwierigkeiten, Spielzeiten selbst zu begrenzen. Eine maßvolle Nutzung erfordert oft klare elterliche Grenzen. Exzessives Spielen, insbesondere an Wochenenden, ist eine häufige Beobachtung.
- Belohnungsmechanismen: Moderne Spiele sind oft darauf ausgelegt, schnelle Erfolgserlebnisse und Belohnungen zu bieten. Dies kann dazu führen, dass die sofortige Belohnung im Spiel attraktiver und einfacher erscheint als die Anstrengungen für langfristige Erfolge im realen Leben (z.B. schulische Leistungen).
- Altersfreigaben (USK/FSK): Ein großes Problem ist das Spielen von Titeln, die nicht altersgerecht sind. Bereits die Hälfte der 5. und 6. Klässler spielt oft Spiele ab 18 Jahren. Die Auswirkungen von Brutalität, ethischen Dilemmata oder die Identifikation mit fragwürdigen Charakteren können gravierend sein und das ethische Urteilsvermögen im realen Leben beeinflussen.
Umgang mit Digitalen Spielen: Empfehlungen für Eltern
Ein generelles Verbot ist meist kontraproduktiv und verhindert, dass Kinder lernen, eigenverantwortlich mit Medien umzugehen. Stattdessen empfehlen wir:
- Interesse zeigen und selbst testen: Zeigen Sie Interesse an den Spielen Ihrer Kinder. Am besten ist es, selbst einmal mitzuspielen oder sich über die Inhalte zu informieren. So erhalten Sie ein besseres Gefühl für die Inhalte und können fundierte Gespräche führen.
- Transparenz und Kommunikation: Sprechen Sie offen mit Ihren Kindern über Spielzeiten, Inhalte und mögliche Probleme. Vereinbaren Sie gemeinsame Regeln.
Zeitmanagement
Für Empfehlungen zur sinnvollen Spielzeit – es ist aus pädagogischer Sicht in der Regel deutlich weniger, als Sie denken – verweisen wir auf unsere Seite:
In welchem Alter sind Spiele sinnvoll?
Wichtiger Hinweis zur Orientierung:
Eine allgemeingültige Empfehlung für jedes Spiel gibt es nicht, doch das Internet bietet Ihnen gute Möglichkeiten zur Orientierung. Bedenken Sie dabei: Ihre Kinder oder deren Freunde sind oft keine objektiven Ratgeber, wenn es um Altersfreigaben und pädagogische Eignung geht.
USK-/FSK-Empfehlungen ernst nehmen
Die Altersfreigaben der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und Freiwilligen Selbstkontrolle (FSK) basieren auf gründlicher Prüfung durch unabhängige Gremien aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Ignorieren Sie diese nicht.
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